Mehr über Hubert Pfleger:

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Hubert Pfleger wurde am 15. November 1921 als Sohn von Leopold Pfleger und Maria, geborene Grabmaier in Wien geboren. Die Familie wohnte in Wien-Liesing, dem südlichsten Wiener Gemeindebezirk am Rand von Wiesen und Wald. Er war Koch und Kellner von Beruf und ledig. Da es in Österreich vor 1939 keine Standesämter gab, existieren auch keine Personenstandsregister aus dieser Zeit, so dass wir über die Familie nichts weiter wissen.

Am 1. Oktober 1940 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und zwei Tage später zur (motorisierten) Infanterie-Kompanie im Flughafenbereich Prag-Gbell abkommandiert. Zum 1. Mai 1941 ist von ihm eine Einlieferung ins Lazarett in Belgrad wegen einer Hautkrankheit verzeichnet, wovon er eine Woche später wieder als „dienstfähig“ entlassen wurde. Anfang November 1942 wurde Hubert Pfleger mit Gelbsucht im Lazarett Gars am Inn eingeliefert. Drei Wochen später wurde zum Nachrichten Ersatz Regiment Wien X entlassen. Im Wachbataillon der Luftwaffe O.B.S. 3. Kompanie war er als Funker eingesetzt.

Am 23. Oktober 1943 wurde von der Wehrmachtshaftanstalt Ludwigsburg im Reservelazarett Winnenden zur Untersuchung seines Geisteszustandes eingeliefert. Als Diagnose wurde dort „Psychiatrisch o. B. (ohne Befund), unruhiger Kopf, unstete Lebensführung, an der Grenze des Asozialen“ vermerkt. Am 12. November wurde Hubert Pfleger von Winnenden als „kv“ (kriegsverwendungsfähig) wieder zurück in die Wehrmachtshaftanstalt Ludwigsburg in der Hindenburgstraße überstellt. Das Feldgerichts des Kommandierenden Generals und Befehlshaber im Luftgau V verurteilte Hubert Pfleger am 24. März 1944 wegen Fahnenflucht zum Tode. Die Todesstrafe wurde am 12. Dezember 1944 um 8.15 Uhr vollzogen und Hubert Pfleger wurde am selben Tag auf dem Ludwigsburger Friedhof beerdigt. Am 1. Januar 1945 wurde dies in einer „Mitteilung über einen Todesfall“ der Wehrmachtsauskunftsstelle mitgeteilt, die kriegsbedingt nun nicht mehr in Berlin W 30, sondern in Saalfeld an der Saale angesiedelt war. Das Standesamt Ludwigsburg informierte am 29. Mai 1946 in einem Schreiben die Angehörigen. Sein Tod wurde 1947 beim Standesamt Wien-Schwechat-Himberg beurkundet.

Quellen:


BArch PA B 563/119975

BArch-PA B 563-1-Kartei Signatur P – 1024/482

BArch B 578/M 3783

Stadt Wien MA8- B-AR 42608/2013

StALB EL 20_1 VII Bü 165

StadtALB L67 Bü 39



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